28. Mai 2021 | Krisendienst Oberpfalz

Schnelle Hilfe bei seelischer Notlage – jetzt auch vor Ort

Der Krisendienst Oberpfalz erweitert sein Angebot durch einen mobilen Dienst.

Krisen gehören zum alltäglichen Leben und jeder Mensch bestimmt für sich selbst, wann eine Situation als Krise erlebt wird. Uns ist wichtig, jedes Anliegen individuell zu begleiten, gemeinsam nach Wegen zu suchen und bei Bedarf die Angebote des Gesundheitswesens der Oberpfalz passgenau zugänglich zu machen. In besonderen Fällen entscheidet die Leitstelle, dass eine Krisenintervention am Ort der Krise die richtige Hilfe ist. Dann geht es vorrangig um Deeskalation, um das Einschätzen von Gefährdung, die Entlastung der Mitbetroffenen und das Einleiten nächster Schritte. Durch den mobilen Einsatz lässt sich oft eine Eskalation verhindern. Die Einsätze erfolgen durch je 2 Fachkräfte am Ort der Krise – durch unsere neuen mobilen Teams.

Der Krisendienst Oberpfalz erweitert sein Angebot durch einen mobilen Dienst.

„Mit den mobilen Diensten haben wir in der Leitstelle eine ganz besondere Unterstützungsmöglichkeit für Menschen in Krisen dazubekommen.“, sagte Teamleiterin Katjenka Wild bei einem Pressetermin im Oberpfälzer Künstlerhaus.

Ab dem 01.Juni 2021 können Helfer innerhalb von 60 Minuten oberpfalzweit bei den Hilfebedürftigen vor Ort sein – allerdings nur mit Erlaubnis des Anrufers.

Psychische Ausnahmesituationen sind Auslöser für den Einsatz von Krisenhelfern. Ihr Einsatz soll mögliche Eskalationen abwenden. Außerdem ist der Dienst in unübersichtlichen Situationen ein hilfreiches Angebot  – oder wenn sich am Telefon herausstellt, dass eine Stabilisierung über das Telefon nicht ausreicht.

Das erste Team ist in Schwandorf in der Leitstelle angesiedelt. Schwandorf liegt zentral in der Oberpfalz und ist damit der ideale Standort.

Geplant sind im Endausbau bis zu drei Teams, die je nach Bedarf regional in der Oberpfalz verteilt sind.

Derzeit werden im ganzen Bezirk Oberpfalz mit Unterstützung von sozialen Diensten Fachleute auf 450,-€ Basis gesucht. Sie werden speziell für Ihre Aufgaben weitergebildet und werden pro Monat maximal drei Bereitschaftstage haben.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler unterstreicht die Krisendienste Bayern als eine wichtige Aufgabe und betont: „Es kann uns nicht egal sein, wie der einzelne Betroffene mit seiner Krise umgeht.“

Er appelliert an Betroffene, die Angebote zu nutzen. Man finde dort Ansprechpartner, die etwas mit den Problemen anzufangen wissen. Löffler: “Wenn man möglichst früh an die richtige Stelle kommt, dann bleibt Betroffenen nicht selten ein mühsamer und lange andauernder Reparaturprozess in einem Krankenhaus erspart.“

JS