„Ohne Sie hätte ich nicht gewusst, was ich jetzt mache.“, „Danke, dass es euch gibt.“ – Diese Rückmeldungen hören die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krisendienstes Oberfranken häufig. Sie geben seit Anfang des Jahres den Anruferinnen und Anrufern eine kompetente Beratung und Orientierung in seelischen Notlagen, empfehlen geeignete Hilfsangebote oder veranlassen einen Einsatz am Ort der Krise. Das Krisentelefon steht ab 1. Juli durchgehend zur Verfügung: Hilfesuchende können sich an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag an die kostenfreie Telefonnummer 0800 655 3000 wenden.
„Um die Erreichbarkeit rund um die Uhr zu gewährleisten, haben sich die Krisendienste aus Oberfranken, Mittelfranken und der Oberpfalz für die Nachtabdeckung zusammengeschlossen. Dazu haben die drei Leitstellen eine Kooperationsvereinbarung ´Nacht-Allianz´ geschlossen und sichern im wöchentlichen Wechsel gemeinsam das nächtliche Hilfsangebot. Mit der dauerhaften Erreichbarkeit bieten wir eine hilfreiche Unterstützung“, erklärt Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Im Nachtdienst werden die Telefone zusammengelegt, die Anruferinnen und Anrufer werden somit automatisch an die besetzte Leitstelle weitergeleitet. Die mobil aufsuchenden Teams sind weiterhin von 9 bis 24 Uhr aktiv. In akuten Fällen werden nach 24 Uhr die Rettungskräfte alarmiert.
Telefonische Beratung, Hilfe vor Ort und Vermittlung aus einer Hand
Der Krisendienst Oberfranken besteht aus einer Leitstelle in Bayreuth, den mobilen Diensten – aufgeteilt in vier Planungsregionen – und einem Netzwerk regionaler Angebote – darunter die Sozialpsychiatrischen Dienste, Psychiaterinnen und Psychiater sowie psychiatrische Institutsambulanzen und Kliniken.
„Krisen gehören zum Leben, äußern sich unterschiedlich und können jeden treffen. In solchen Ausnahmesituationen ist es wichtig, rechtzeitig gegenzusteuern und professionelle Hilfe zu suchen bzw. anzunehmen. Ansonsten können sich negative Verstimmungen verfestigen und längerfristige Krankheiten entstehen“, so Katrin Strohhöfer, Leiterin der Leitstelle.
Häufig reicht es, wenn jemand am Telefon zuhört und beim Klären der Situation unterstützt. Falls weitere Hilfe benötigt wird, verweisen die Expertinnen und Experten an unterschiedliche Beratungsstellen. In akuten Fällen fahren mobile Teams zum Betroffenen, um mögliche Gefährdungen einzuschätzen, die Situation zu deeskalieren und nächste Schritte zu veranlassen.
Alle Fachkräfte sind im Umgang mit seelischen Krisen speziell geschult und verfügen über Fachwissen und langjährige Erfahrung. Das Team besteht aus Sozialpädagoginnen bzw. -pädagogen, Psychologinnen bzw. Psychologen, Fachkrankenpflegerinnen bzw. -pflegern und verwandten Berufsgruppen im psychiatrischen Bereich.
Die Krisendienste der sieben bayerischen Bezirke bilden zusammen das Netzwerk Krisendienste Bayern. Der Krisendienst Oberfranken wurde vom Bezirk Oberfranken aufgebaut. Der Bezirk bedankt sich für die gute Zusammenarbeit im Rahmen des Aufbaus und Betriebs des Krisendienstes bei den beteiligten Partnern aus der Freien und Privaten Wohlfahrtspflege (AWO Fachdienste für seelische Gesundheit Kronach – Lichtenfels, Diakonie Bayreuth, Diakonie Coburg, Diakonie Hochfranken, Diakonie Selb-Wunsiedel, Dr. Loew Soziale Dienstleistungen, SkF Bamberg e.V.).
Nähere Informationen zum Krisendienst finden Sie unter www.krisendienst-oberfranken.de.